Musik-, Lyrik- und Satire-Tipp: Dota und die Stadtpiraten

Beeindruckt von Konstantin Weckers Lied Sage Nein!, welches ich auch erst letztes Jahr via Deutschlandradio Kultur kennenlernen durfte, machte ich mich vor ein paar Monaten im Web auf die Suche nach Künstlern und Künstlerinnen, die ihre Musik mit inhaltlich gehaltvollen Texten zu würzen wissen. Irgendwie bin ich dabei auf die Kleingeldprinzessin Dota und ihre Stadtpiraten gestoßen. Genauer gesagt, auf das Lied Immer die Anderen, welches ich dann auch gleich mal bei Amazon als MP3 kaufen musste.

Interessanterweise meinte mein Mitkommunarde Max, der mit mir im gleichen Büro sitzt, als er das Lied zum ersten Mal bei mir hörte: “Ah! Dota. Die kenn’ ich, die hat damals mal bei uns im Studi-Wohnheim in der WG gespielt.”

Das nächste Mal ist mir Dota im übertragenen Sinn über den Weg gelaufen, als sich eine Besucherin bei uns im Kommune-Gemeinschaftsraum die dort stehende Gitarre schnappte und anfing für uns und ihre kleine Tochter Immer die Anderen zu singen.

Als ich zusammen mit meiner Freundin kürzlich auf 3sat die Verleihung des Deutschen Kleinkunstpreis anschaute, stand dort plötzlich Dota auf der Bühne und bekam im Rahmen dessen, den Förderpreis der Stadt Mainz. Dabei stellte sie ein paar Lieder von ihrem neuen Album Bis auf den Grund vor. Das Video oben stammt von dieser Preisverleihung.

Dann folgte, was folgen muss … ich kaufte diese CD vor gut zwei Wochen. Und seitdem läuft sie bei mir rauf und runter. Natürlich auch, weil mir die Musik gefällt, aber richtig begeistert bin ich von den Texten. Und hier sind es nicht nur die schön erzählten Geschichten, sondern vor allem auch die punktgenauen Beobachtungen und der immer wieder in die Wunden der Gesellschaft gelegten Finger, wie z.B. in dem Lied Utopie, in dem es heißt:

Ich erkläre meine Steuer, doch sie erklärt sich mir nicht

oder in Bis auf den Grund:

Auf einer Sandbank im Ozean steh ich nun, und kann von hier alles sehen, weißt du, bis auf den Grund